Blaue Stunde

Samstag, 07 Januar 2017 21:12

Tag 1 : Ankunft in Island

Hallo Islandfreunde,

mein erster Abend in Island beginnt deutlich wärmer als in Deutschland. Gestartet bei -10°C und angekommen bei 4 Grad plus. Von Schnee und Eis keine Spur. Im Augenblick sitze ich in meinem Hotelzimmer nachdem ich im kleinen aber durchaus angenehmen Restaurant „Potturinn og Pannan“ ein empfehlenswertes Abendessen zu mir genommen habe. Die letzten Vorbereitungen für den Fotoworkshop sind zu machen, der morgen schon starten wird. Unser Tourbus steht bereit, ein paar Snacks für den kleinen Hunger zwischendurch sind organisiert und langsam trudeln die ersten Teilnehmer ein. Ich bin auf unsere kleine Gruppe mächtig gespannt.

Obwohl die Vorbereitungen seit etwa einem Jahr laufen gab es auch in den letzten Tagen viel zu planen.

Aufgrund des knappen Tageslichts stellt der Winter in Island eine ziemlich große Herausforderung an Fotografen und erfordert eine effiziente Tourplanung. Während im Juni rund um die Uhr fotografiert werden kann, muss man im Winter mit nur 6-7 Stunden Tageslicht auskommen und die blauen Dämmerungsstunden effektiv mitnutzen.


Blaue Stunde am schwarzen Sandstrand bei Vík í Mýrdal mit Blick auf Dyrhólaey, einer vulkanischen Halbinsel auf Island

Eine wichtige Tagesaufgabe ist das tägliche Studium des Wetterberichts. Hier kann ich besonders die in isländischer und englischer Sprache angebotene Webseite www.vedur.is empfehlen. Meine Erfahrung ist, dass man sich auf die äußerst detaillierte Wettervorhersage bis auf die Stunde genau verlassen kann. Hier in Island muss man als Fotograf flexibel sein und sich diesen wechselnden Begebenheiten anpassen. Nicht selten kam es vor, dass ich meine Reisepläne spontan über den Haufen geworfen habe und zum Beispiel statt der Südküste lieber zum Snæfellsjökull an der Westküste gefahren bin.

Auf www.vedur.is erfährt man aber nicht nur etwas über das Wetter, sondern auch über Zahl, Ort und Stärke von Erdbeben in den letzten 48 Stunden, über vulkanische Aktivitäten oder die Lawinengefahr. Heute war es übrigens typisch isländisch. Eben fegte ein heftiger Schneesturm durch die Straßen von Reykjavik und nur 30 Minuten später sehe ich einen klaren Sternenhimmel. Übrigens genau zu der Zeit, die die isländischen Meteorologen vorhergesagt hatten. So – das war es für heute. Morgen berichte ich an dieser Stelle über unseren ersten Workshoptag.

Published in Fotoreise Island 2017
Montag, 09 Januar 2017 21:12

Tag 3 : Auf ins Abenteuer

Etwas überraschend für unsere Teilnehmer ging es heute bereits im Stockdunkeln los auf unsere erste größere Etappe auf der Ringstraße 1 Richtung Vik y Myrdal. Unterwegs erwischte uns Schneeregen aber an unserem ersten Stopp, den stimmungsvoll gelb-gold beleuchteten Gewächshäusern in Hveragerði waren fast alle Wolken weg. Die Gewächshäuser, in denen man sogar Bananen- und Feigenpflanzen entdecken konnte, prägen vor allem in der blauen Stunde vor Sonnenaufgang das Erscheinungsbild des Ortes. Christa hat hier viel Kreativität gezeigt und mit ungewöhnlicher Perspektive das Beste aus der schwierigen Lichtsituation gemacht.


Christa Fischer : Gewächshaus in Hveragerði

Nach den Gewächshäusern wurden wir im nahen Geothermalgebiet mit einem fantastischen Sonnenaufgang belohnt, der den rötlichen Boden vor den dampfenden heißen Quellen kraftvoll verstärkte.

Anschließend brachen wir auf, um uns entlang der Ringstraße Richtung Seljalandsfoss zu begeben, der in diesem Winter leider nicht (teilweise) eingefroren ist. Besonders mutige und gegen Wasser geschützte Kursteilnehmer wagten sich auf den Rundweg um den Wasserfall herum, um wenig später vollständig nass aber glücklich wieder zu uns zu stoßen. Als Belohnung für Ihre abenteuerliche Fotowanderung hinter den Wasserfall gab es von uns warmen Tee und Knabbereien serviert. Wir nahmen anschließend direkt Kurs Richtung Skogafoss. Bis dahin kamen wir allerdings nicht so schnell. Den ganzen Tag hatten wir schon nach Islandpferden Ausschau gehalten und entdeckten erst spät eine perfekt vom letzten Sonnenlicht beleuchtete Herde vor den steilen Hängen des Raufarfell. Da es keinerlei Zäune gab, konnten wir auf Tuchfühlung gehen und die Tiere mit den langen vom Wind zerzausten Mähnen aus nächster Nähe fotografieren.


Christian Roman : Neugieriges Islandpferd

Der 60 m hohe Skogafoss präsentierte sich abends bereits im Schatten der umliegenden Höhenzüge (leider auch mit einigen Photobombern in Form von anderen Touris mit neonfarbener Winterkleidung). Aber das machte nichts, denn wir hatten noch etwas ganz besonderes für die Nacht geplant. Also machten wir uns auf den beschwerlichen Weg von 50 Metern und bezogen erstmal unser Hotel mit Blick direkt auf den Wasserfall, nahmen eine behagliche Dusche und wärmten uns zusätzlich innerlich mit typisch isländischer Küche auf: Lammeintopf, Kabeljau, Burger von der Kuh und Lammkeule vom Bauern nebenan (gewissermaßen). Und dann ging es los. Wir packten unsere Fotorucksäcke, nahmen unsere Stative und machten uns erneut auf zum tief im Dunkeln verborgenen Wasserfall. Wir verraten an dieser Stelle nicht zu viel, aber hier seht ihr ein Ergebnis unserer Nachtwanderung.


Skogafoss bei Nacht

Den anstrengenden aber ergebnisreichen Tag haben wir mit einem gemütlichen Umtrunk und netten Gesprächen verabschiedet.

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Dienstag, 16 Januar 2018 20:37

Tag 4 : An der Südküste

Heute morgen haben wir zunächst die Stimmung durch ein kleines Tetris-Spiel aufgelockert, indem wir erst die Koffer und anschließend uns selbst in unseren Tourbus gepuzzelt haben. Das hat gut funktioniert und los ging es zum nur 200m entfernten Skogafoss in der blauen Stunde. Pünktlich zur Ankunft des ersten Touribusses hatten wir alle Aufnahmen im Kasten und machten uns auf den Weg weiter nach Osten. Diese Strecke ist bekannt für starke seitliche Winde und auch jetzt machten Schneeschwaden die Straße fast unsichtbar. Sofort kam arktisches Feeling bei uns auf.


Eisige Winde fegen Schnee über die Straße. Nichts für Fotografenfinger aber für die Augen!

Bis auf die Tatsache, dass unsere Teilnehmer ab und zu die Scheiben freikratzen mussten (von innen), konnten wir die Landschaft bei herrlichem tiefen Sonnenlicht genießen. Natürlich mussten wir in Laufskálavarða halten und unsere glückbringende Steinpyramide bauen. Und das hat sich gelohnt! Der Tag bescherte uns Sonne und unglaublich gute Fernsicht – quasi ein Markenzeichen des isländischen Winters. Immer wieder legten wir kleinere Fotostopps auf der Strecke und machten gegen Mittag Rast in Kirkjubaerklaustur, auch um endlich auch der Keramikabteilung einen kleinen Besuch abzustatten. Leider kam zur gleichen Zeit ein großer Reisebus an und schnell bildete sich eine ordentliche aber viel zu lange Schlange am einzigen Örtchen. Daher disponierten wir kurzerhand um und begaben uns erstmalig zum Infozentrum, wo uns eine kleine aber schöne Ausstellung über die mannigfaltigen Erscheinungsformen von Moos auf Lava erwartete. Sehr empfehlenswert. Nach einer Portion Tee, Würstchen und der fantastischen isländischen Milchspezialität Skyr (ja – gibt es auch in Deutschland, ist aber trotzdem nicht das Gleiche ;o) ging es zur Gletscherzunge des Svinafeljökull, Dort machten wir die verblüffende Erfahrung das es im Jahre 2018 doch noch ein landschaftliches Highlight in Island fast ohne Touristen gibt. Nur ein paar versprengte Bewunderer der spektakulären Eislandschaft genossen mit uns die Gletscherwelt.


Detail am Gletschersee des Svinafelsjökull

Auch hier wurden wir daran erinnert, dass es nicht ungefährlich ist, die Natur in Island zu bestaunen. Die hohen Felswände an den Seiten ließen regelmäßig Schauer von Eisbrocken auf uns herabregnen, die die Sonne vom Stein absprengte. Zusätzlich war der ohnehin halsbrecherische Pfad komplett vereist und niemand hatte Lust seine Abreise vertikal zu gestalten und im vereisten Gletschersee zu landen. In der Dämmerung gelangten wir schließlich am Gletschersee Jökulsarlon an und konnten das restliche Licht noch zum Fotografieren der Gletscherbruchstücke nutzen.


Am Kiosk an der Gletscherlagune gibt es die erstaunlichsten Fahrzeuge zu bewundern.

Diesmal war die Lagune, an der schon Filme wie „Tomb Raider“ und „James Bond: Die Another Day“ gedreht wurden, relativ leer und nur wenige Eisblöcke dümpelten im Gezeitenstrom. Anschließend ging es zurück ins Hotel, wo wir nach einem schmackhaften Abendbrot endlich zu unserer ersten Bildbesprechung kamen. Island, gleiche Locations, 7 Fotografen, gleiches Licht: macht was? Genau! Lauter verschiedene, spannende Bilder von den gleichen Orten. Toll! Thema waren heute Ecken und Kanten (nicht wahr Harald?) sowie Vorder- und Hintergrundbetonung und Linienführung. Morgen geht’s auf ins Eis – und zwar wortwörtlich. Bis dahin – vielen Dank fürs Lesen meines Blogs.

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Montag, 24 Februar 2020 02:47

Der Tag der Wasser (und Schnee-)fälle

Hui - das war eine kurze Nacht. Punkt sieben saßen wir schon wieder zusammen beim Frühstück. Da mein Workshop dieses Jahr einen ganzen Monat später stattfindet wird es fast eine Stunde früher hell und unser erster Programmpunkt, Gewächshäuser in der blauen Stunde, in Hveragerði, mussten also auch nach vorn verlegt werden. Unsere Workshopteilnehmer standen superpünklich zur Abfahrt bereit und nach dem üblichen Tetris im Kofferraum (unsere Taschen unten, Hartschalenkoffer stehend gepuzzelt, Fotorucksäcke und Stative schonend oben sortiert und die Lebensmittelkiste - oh Mist...). In der Nacht ist es deutlich kälter geworden und es hatte geschneit.

Auf der Strecke war auch keineswegs angenehmes Fahren, denn aus dem schönen sonnigen Wetter der letzten Tage wurde heute ein böiger Wind, der Schneeschwaden über die ohnehin schon kaum erkennbare Straße trieb. Trotzdem gelangten wir wohlbehalten bei unseren Gewächshäusern an. Da heute Sonntag war, konnten wir uns allerdings nicht wie in den letzten Jahren telefonisch anmelden und so schlichen wir uns etwas verhalten auf das Gelände der dortigen Fachhochschule für Landschaftsbau. Jörg hatte sicherheitshalber einen Sixpack Bier unter den Pulli geklemmt, um eventuell aufgebrachte Gewächshausmitarbeiter zu besänftigen. Tatsächlich brauchten wir das nicht, denn wir waren völlig allein. Unsere Teilnehmer waren allerdings etwas irritiert. Verlassene Glashäuser, verfallene Wirtschaftsgebäude und ein bisschen orangenes Licht entsprach wohl nicht ihren Erwartungen von Islandfeeling. Doch nach einiger Zeit, entstand die von mir gewünschte Eigendynamik, das Eindenken in die Szenerie und das kreative Spiel mit den Gegebenheiten. So wurde jeder schnell gezwungen, seine Komfortzone zu verlassen - denn ein spektakuläres Naturschauspiel wie einen Wasserfall kann jeder leicht fotografieren - das Foto lebt durch das Dargestelle. Aber kreativer Bildaufbau macht ein interessantes Motiv und die Aufnahme spannend für den Betrachter. Ob Eiszapfen an einer Glasscheibe, die Spiegelung der Landschaft in einem der Fenster oder einfach eine verschneite Leiter auf einem Gewächshaus, unsere Fotografen wurden richtig kreativ. In den nächsten Tagen versuche ich an dieser Stelle noch einige Fotos von unseren Teilnehmers hinzuzufügen, um die entstandene Vielfalt zu demonstrieren.

Nach einem kurzen, leckeren  Lava-Brot-Stopp ging es endlich die Südküste entlang.  Gleißend helles Licht leuchtete uns den Weg und wir hielten Ausschau nach Islandpferden. Ich nutzte direkt die Gelegenheit um meinen Teilnehmern die Besonderheiten der verschiedenen Lichtrichtungen zu erklären. Gegenlicht, Seitenlicht usw. Zusammen wogen wir Vorteile und Nachteile ab und die Teilnehmer mussten an Beispielszenarien  die Vorgehensweise in der Theorie üben.  Immer wieder fing es an zu schneien und die tief hängenden Schneewolken, färbten den Himmel teilweise dramatisch blaugrau oder verstärkten die schwierigste Lichtrichtung des Gegenlichts noch mit farblosem Weiß. Auch da nutzen wir  die Zeit und übten den High-Key-Effekt mit weiß in weißen Landschaftsfotos. Dafür nutzten wir die Berglinie des berühmten Vulkans Eyafjallajökull.


Impressionen von unterwegs

Schon bald ging es zum ersten Wasserfall Urriðafoss und alle versuchten sich in langen Belichtungszeiten und nutzen teilweise zum ersten Mal ihre neuen Grau- und Grauverlaufsfilter. Es ist für mich immer wieder interessant zu sehen, wie die Teilnehmer sich fotografisch entwickeln, mutiger fotografieren, eigene Kompositionen suchen und auch die neuen Hilfs-und Gestaltungsmittel immer schneller und zielgerichteter benutzen können. Nachdem der erste Wasserfall im Kasten war, ging es direkt weiter mit dem zweiten, dem Seljalandfoss. Wieder einmal mussten wir mit vielen Touristen klarkommen und auch mit den besonderen Gegebenheiten vor Ort. Im Sommer kann man hinter dem Wasserfall das Becken umrunden, im Winter ist es trotz Spikes an den Füßen kaum möglich die vereisten Treppen zu betreten. Jedes Jahr wird der Wasserfall ein Stück mehr abgesperrt und unzugänglicher.

Schade, aber auch verständlich, wenn man den Leichtsinnigen und Verrückten zusieht, wie sie für ein gutes " Instagram Foto" die Vorsicht außer Acht lassen und sich in Gefahr bringen. Da schaut man dann auch mal gespannt hin und unterbricht das Fotografieren, wenn eine Touristin, ohne Spikes, die abgesperrte Eistreppe zu besteigen versucht um dann gleich auf der ersten Stufe auszurutschen und rückwärts hinzufallen. Schmerzvoll wälzt sie sich am Boden. Was hat sie bloß erwartet hat? Es ist abgesperrt. Noch interessanter wird das Schauspiel in der Ferne allerdings, wenn es die gleiche Frau auf der gegenüberligenden Treppe ein paar Minuten später gleich nochmal probiert..... Jetzt die spannende Frage !!! Schafft sie es diesmal? Neeeeeiiiiiin, natürlich nicht. Täglich grüßt das Murmeltier. Sie klettert über die Absperrung, betritt die erste Stufe ohne Spikes uuuuuund zack, rutscht sie aus und liegt wieder rückwärts am Boden. Wir können nur den Kopf schütteln und ich kann mir eine Bemerkung an der Stelle kaum verkneifen. " Es handelte sich dabei sicher um ein Fan des Disneyfilms " Frozen " und sie dachte sie könnte wie Eisprinzessin Elsa mit Leichtigkeit den steilen Aufstieg über die Treppe in de Eispalast nehmen. Wahrscheinlich hat sie innerlich noch gesungen: "Let it got, let it go.....". 

Jedoch verschwindet die Touristenbühne  und der Wasserfall bald hinter einem dichten Schneevorhang aus kleinen dicken Schneekügelchen. Keine sanften Flocken, wie wir sie kennen, auch keine Hagelkörner, wie wir sie leider auch kennen. Nein, es ist eine ganz andere Art, eben Islandschnee:-) Es kommt viel runter. Wir machen die letzten Aufnahmen und lassen die Kamera mit kurzen Belichtungzeiten schnell hintereinander die weißen Kugeln einfrieren und auf dem Foto festhalten. Was für ein Erlebnis. Innerlich wird es mir ganz warm ums Herz. Dass ist für mich Island im Winter, diese Glücksmomente, diese kurzen Augenblicke, an denen sich ein unbezahlbarer Moment zeigt um wenige Minuten später vorbei zu sein. Zugreifen, ausharren oder fluchtartig das Feld verlassen, alles ist möglich und jeder muss diese Entscheidung für sich selbst treffen.  Dieses Jahr sind alle mutig! Sie bleiben, genießen das Schauspiel, trauen der guten Technik und sicher auch mir, und belichten weiter, auch wenn schon dick der Schnee über dem Objektiv hängt. Es entstehen auch da immer wieder Motive, die es sonst so nicht geben würde und das macht es aus.

Direkt am Wasserfall öffnen wir noch unser Busbistro und erwärmen uns an warmer Nudelsuppe,  heißem Kaffe und Tee und naschen Knackwürstchen und Käsebrote mit Tomate und Gurke. So langsam tauen alle Gliedmaßen wieder auf und die Kameras werden liebevoll von allen mit den mitgebrachten Küchenhandüchern vorsichtig abgewischt und eingewickelt. Es wird sicher nicht das letzte Schnee- und Wassererlebnis beleiben.
Weiter geht es zu den Pferden. Zuverlässig stehen sie auf " unserer" Koppel wie jedes Jahr. Diesmal sind wir etwas später dran als sonst und die Tiere wurden schon gefüttert. Sie stehen alle mit dem Kopf zur Mitte im Kreis und mampfen genüsslich schön und frisch duftendes Heu. Man hört sie deutlich kauen und sonst nichts. Schön! Alle Farbschattierungen, von weiß, beige, braun, grau, schwarz, gemustert, gesprenkelt, gesträhnt und gemischt, stehen vor uns und strecken uns den Po entgegen. Hihi. Aber fotografisch problematisch, denn man hätte schon gerne Augen und Kopf im Fokus und nicht das Hinterteil. Am Abend beweist uns aber Elena, dass man aus dieser Situation heraus, dennoch bemerkenswerte Motive finden kann. In den nächsten Tagen seht ihr dazu mehr.
Rainer ging ganz gelassen zwischen die Tiere, die ihm auch folgerichtig einen Platz an der Futterstelle freimachten. Wir nutzten natürlich diese Lücke (zum Fotografieren selbstverständlich!) und konnten nun die malerischen Mähnen ins Visier nehmen.


Heute mal dicht gedrängt - unsere Islandpferde

Am späten Nachmittag erreichten wir dann den imposanten Skógafoss, dessen Wasserkaskade etwa 60 Meter tief auf den Boden fällt. Da wir heute an diesem Ort auch schlafen, konnten sich Carola und Doris schonmal im Hotel frisch machen, während unsere anderen beiden Teilnehmer so richtig in Fotolaune waren und trotz widriger Bedingungen ihre Kameras herausforderten.


Mit Begeisterung dabei - aber ob es mit diesem Schneefiler funktioniert ?

Nach einem leckeren Abendessen setzten wir uns gemeinsam zu einer ersten Bildbesprechung zusammen. Ich war gespannt, was unsere Teilnehmer heute so alles fotografiert hatten und war richtig begeistert. Da ich mir immer möglichst unbearbeitete Bildserien zeigen lassen, konnte man deutlich erkennen, wie sich die einzelnen Teilnehmer manchmal an das Motiv herangearbeitet hattten.


Beispiel für Linienführung in der Landschaftsfotografie

Vor allem beim sehr breiten und unruhigem Urriðafoss war das deutlich zu sehen. Bei solchen Motiven, deren Abwechslungsreichtum den Betrachter überfordern, hilft es durch Beschränkung auf wenige Details, Ruhe ins Bild zu bringen und das ist den Meisten richtig gut gelungen.

Published in Fotoreise Island 2020
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